Die Hausstaubmilbenallergie wird durch das Einatmen des Kotes der Hausstaubmilbe ausgelöst, welcher im Hausstaub enthalten ist. Man spricht auch von einer sogenannten „inhalativen“ Allergie. Die auslösenden Stoffe, auch Allergene benannt, befinden sich zwar auch (in geringerer Menge) im Inneren der Milbenkörper, hauptsächlich aber im Milbenkot. Der Einfachheit halber spricht man von einer Allergie gegen Hausstaubmilben.
Milben sind weltweit verbreitet und zählen zur Gruppe der Spinnentiere. Die bei uns relevanten Arten sind Dermatophagoides pteronyssinus (europäische Milbe) und Dermatophagoides farinae (amerikanische Milbe). Mit bloßem Auge sind die 0,1 bis 0,5 mm großen Tierchen nicht zu sehen. Die Tiere sind harmlos, können weder stechen noch beißen und übertragen keine Krankheiten. Sie leben natürlicherweise im Hausstaub und ernähren sich hauptsächlich von Hautschuppen, Schimmelpilzen und Bestandteilen aus Mehlprodukten. Die Lebenszeit einer Hausstaubmilbe beträgt etwa 2-4 Monate. In dieser Zeit bildet sie ungefähr das 200-fache ihres Gewichtes an Exkrementen. Milben gibt es generell in jedem Haushalt, sie sind kein Anzeichen für mangelnde Hygiene.
Der Mensch verliert jeden Tag 1-2 Gramm Hautschuppen – den Großteil dort, wo er sich hauptsächlich aufhält. Diese Menge ist ausreichend, um 1,5 Millionen Hausstaubmilben einen Tag lang zu ernähren. Besonders viele Milben sammeln sich in Matratzen und Polstermöbeln an, wo der Körperkontakt besonders intensiv ist, aber auch in Teppichen, in denen Staub gut hängen bleibt. A einer Höhe von 1500 m (Wüsten oder der Antarktis) sind Milben aufgrund der für sie ungünstigen Umweltbedingungen nicht oder kaum anzutreffen. Optimale Lebensbedingungen für die Tiere entstehen bei einer Zimmertemperatur ab 25 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 65 – 80 %. Dementsprechend liegt ihre Hauptvermehrungszeit hierzulande zwischen Mai und Oktober. Sinkt mit Beginn der Heizperiode im Spätherbst die Luftfeuchtigkeit ab, stirbt ein Großteil der Milben ab und verursacht dadurch – angehäufter Kot plus zusätzlich frei werdende Allergien aus dem Körperinneren der Milben – einen Beschwerdehöhepunkt für Allergiker.