Eine Diagnose aus chinesischer Sicht
In der TCM sind die Verfahren von Diagnostik und Therapie eng miteinander verzahnt. Eine Erkrankung wird verstanden als Disharmonie oder Störung. Die Begriffe der chinesischen Betrachtungsweise (Yin-Yang, 5 Wandlungsphasen, Qi, Xue, etc.) spielen zusammen und ergeben ein Konzept, nach dem der Patient im Idealfall in Balance ist. Gerät einer oder mehrere Faktoren aus der Ordnung, so entwickeln sich Funktionsstörungen.
Diagnoseerhebung
Eine Krankheit kann somit in der TCM unter Umständen entdeckt und beseitigt werden, bevor sie sich im westlichen Sinne manifestiert.
Eine Diagnose im chinesischen Sinn setzt sich zusammen aus mehreren Bausteinen. Der Therapeut kategorisiert die Symptome analog der chinesischen Betrachtungsweise und weist ein Syndrom einer Ursache zu, die aus einer Störung, z.B. Qi Mangel, resultiert. Dadurch erhält der Therapeut auch direkt einen Ansatz, wie die Störung zu behandeln ist. Bei einem Qi Mangel beispielsweise stehen verschiedene Methoden bereit, das Qi zu stärken. Dies kann je nach Patient mithilfe der Pharmakotherapie, durch Akupunktur oder auch mittels Änderung der Ernährung (Diätetik) erfolgen. Die Wahl der optimalen Therapieform ist somit abhängig von der Art der diagnostizierten Störung, den subjektiven Eigenheiten und den bestehenden Umwelteinflüssen. Dadurch ist garantiert, dass für jeden Patienten das individuell optimale Behandlungskonzept erstellt wird.
Zur Diagnoseerhebung bedient sich der Therapeut seiner fünf Sinne und kombiniert seine Eindrücke mit den persönlichen Schilderungen des Patienten.