Die westliche Medizin sieht vor allem psychische Hintergründe im Suchtverhalten, aus chinesischer Sicht steckt ein Mangel an Yin dahinter – am weiblichen Anteil der Qi (sprich: tschi) genannten Lebensenergie. Die fernöstliche Suchttherapie, die meist eine Kombination aus Ohr- und Körperakupunktur darstellt, zielt auf eine Stärkung des Yin ab und zeigt speziell bei der Nikotinentwöhnung gute Erfolge:
Bis zu 80 Prozent der Raucher bleiben nach einer Nadelbehandlung längere Zeit oder dauerhaft abstinent – ein klarer Vorsprung gegenüber anderen Methoden wie z. B. Nikotinpflastern. Dabei werden fünf klassische Suchtpunkte am Ohr durch beruhigend wirkende Punkte am Körper ergänzt unter manueller oder elektrischer Stimulation.
Der Effekt sieht so aus: Auf der Zunge entsteht ein pelziges Gefühl, das den Geschmack an der Zigarette verdirbt und das Rauchverlangen mindert. Die Anti-Nikotin-Nadeln stabilisieren außerdem das vegetative Nervensystem und mildern so die gefürchteten, körperlichen Entzugssymptome wie übermäßigen Appetit und Gewichtszunahme, Nervosität und Unruhe, Schweißausbrüche und Schlafstörungen – „chinesisch“ gesehen alles Zeichen überbordender, der Yang-Energie.